Les Troyens 

BesetzungRow 1
Musikalische Leitung

Kent Nagano
Enée

Torsten Kerl
Chorèbe

Kartal Karagedik
Panthée

Alin Anca
Narbal

Vladimir Baykov
Iopas

Markus Nykänen
Ascagne

Heather Engebretson
Cassandre

Anna Markarova
Didon

Elena Zhidkova
Anna

Katja Pieweck
Hylas

Bernard Richter
Priam

Denis Velev
Un chef grec

Zak Kariithi
L’ombre d’Hector – Mercure

Bruno Vargas
Helenus

Sascha Emanuel Kramer
Hécube

Marta Swiderska
Andromaque

Catrin Striebeck
Chor

Chor der Hamburgischen Staatsoper
Orchester

Philharmonisches Staatsorchester Hamburg

Giuseppe Verdi | Otello

Grässliche Inszenierung, wie gut das man die Augen schließen kann, und dann ungestört der Musik lauschen kann.

Immerhin hat der Regisseur diesmal niemanden auf eine andere Person ordinieren lassen, man hat es diesmal bei Sekt statt Natursekr belassen

Besetzung

Musikalische Leitung

Paolo Carignani
Inszenierung

Calixto Bieito
Bühnenbild

Susanne Gschwender
Kostüme

Ingo Krügler
Licht

Michael Bauer
Dramaturgie

Ute Vollmar
Otello

Carlo Ventre
Jago

Claudio Sgura
Cassio

Markus Nykänen
Rodrigo

Peter Galliard
Lodovico

Alexander Roslavets
Montano

Bruno Vargas
Un Araldo

Michael Reder
Desdemona

Svetlana Aksenova
Emilia

Nadezhda Karyazina
Chor

Chor der Hamburgischen Staatsoper
Orchester

Philharmonisches Staatsorchester Hamburg

Lohengrin in der Deutschen Oper mit Klaus Florian Vogt

Joseph hatte mich heute das zweite Mal tapfer zu einer Wagner Oper beigleite und die „engelsgleiche“ Stimme von Klaus Florian Vogt hat auch ihn begeistert.

Warum Manuela Uhl ausgebuht wurde hat sich mir nicht erschlossen, lediglich an einer einzigen Stelle war ihr Gesang vielleicht etwas ins Schreihen geglitten, aber das soll man erstmal besser machen.

Manuela Uhls Stimme war warm, hell und klar wie man ihn sich für Elsa wünscht. Elena Pankratova hat nicht nur durch herausragenden Gesang überzeugt, sondern dazu noch auffallen gut die Intrigantin gespielt.

Klaus Florian Vogt war natürlich der herausragende Sänger des Abends. Allein für Klaus Florian Vogt hätte sich der Opernbesuch gelohnt.

Was die Inszenierung sagen wollte blieb für mich nebelös, ehr unverständlich und kaum das erkennbar, was es ausdrücken sollte.

BESETZUNG

Musikalische Leitung Donald Runnicles

Inszenierung Kasper Holten

Bühne, Kostüm eSteffen Aarfing

Licht Jesper Kongshaug

Chöre Raymond Hughes

Heinrich der Vogler Sung Ha

Lohengrin Klaus Florian Vogt

Elsa von Brabant Manuela Uhl

Friedrich von Telramund John Lundgren

Ortrud Elena Pankratova

Der Heerrufer des Königs Dong-Hwan Lee

1. Brabantischer EdlerRobert Watson

2. Brabantischer EdlerJames Kryshak

3. Brabantischer EdlerJohn Carpenter

4. Brabantischer EdlerStephen Barchi

Chöre Chor der Deutschen Oper Berlin

Orchester Orchester der Deutschen Oper Berlin

Die Webseite der Deutschen Oper Berlin gibt aber weitere verständliche Einsichten in die Inszenierungsabsicht.

ZUM INHALT

Wahlkampf in Brabant – Kasper Holten inszeniert Wagners LOHENGRIN als zeitloses politisches Machtspiel: Putin beim Armdrücken und beim Ausgraben einer antiken Amphore, Putin als Pilot eines Löschflugzeugs, nicht zu vergessen das Bild mit dem sibirischen Tiger! Putin beim Tauchen, Klettern, Rennwagen fahren und beim Versuch, eine Bratpfanne zusammenzudrücken. Ob ihm Letzteres gelungen ist, ist nicht dokumentiert, aber darum geht es ja auch nicht. Was zählt ist die Pose, die Inszenierung des Helden. Die damit verbundene Botschaft lautet freilich: Willst Du den strahlenden Sieger an der Spitze des Staates, frage nicht, woher er kam oder wie er die Macht errang, denn er will Dich ins Heil führen. Einige Politiker, die hierzulande am hellsten, am selbstsichersten in die Kameras gestrahlt hatten, sind nicht mehr im Amt, weil wir nach deren Vergangenheit gefragt und unangenehme Wahrheiten ans Licht gezerrt haben. „Erkennt Ihr ihn, so muss er von Euch ziehn“. 

Wenn man sich Lohengrin als einen dieser Politiker vorstellt, der die mediale Geste beherrscht und die stärksten Bilder und Legenden bemüht, um einen Heilsmythos um sich aufzubauen, kann man ihn leicht als machtpolitischen Blender begreifen, der seine Chance wittert, in zerrütteten Deutschen Landen einen neuen Staat, ein neues System, eine neue Ideologie zu etablieren. Man kann erstaunlich viele Stellen in Wagners Text und Musik aufspüren, die eine solche Lesart belegen und tragen würden. Nehmen wir beispielsweise das Frageverbot: Elsa schwebt in Lebensgefahr, wird des Mordes an ihrem Bruder Gottfried angeklagt. Lohengrin bietet ihr zwar seine Hilfe an, aber keinesfalls bedingungslos. Bevor er für sie kämpft, schlägt er ihr einen Deal vor: Sie soll ihn heiraten, aber niemals fragen, wer er sei. Selbstverständlich stimmt sie zu, was bleibt ihr anderes übrig? Ein wahrer Held hätte wohl eine andere Reihenfolge gewählt. Auch an anderer Stelle erweist sich Lohengrin als nicht ganz fairer Partner Elsas: Ihre Panik, er könnte sie wieder verlassen, beschwichtigt er: Sie müsse sich keine Sorgen machen, wenn sie sich nur an sein Gebot halte. Wenig später offenbart er, dass er vorhatte, nur ein Jahr zu bleiben, um dann in seine Heimat zurückzukehren. Es ging ihm nicht um die Frau, sondern um die Position, die sie ihm verschaffen konnte. Sein Ziel war das politische Spiel. Elsa war die Bühne, auf der er seinen großen Auftritt hatte. Es war ganz einfach Wahlkampf in Brabant. 

Natürlich macht der Hang zum politischen Kalkül Lohengrin nicht per se zum Intriganten vom Schlage eines Jago, diese Rolle kommt eher Ortrud zu, die als Widersacherin des jungen Ehrgeizlings um den Erhalt der alten Ordnung im Staate kämpft – mit ihrem Gatten Telramund an dessen Spitze. Den Schwanenritter als Vollblut-Politiker zu sehen, den man trotz seiner offenkundigen Tricks vergöttert, veranschaulicht aber, dass strategische politische Manipulation oft als notwendige Methode in der Staatskunst wahrgenommen wird. Selbst unverhohlen geheuchelte Demonstration von Standhaftigkeit, Vitalität und Stärke können dem leicht beeinflussbaren Angstbürger weit mehr gelten, als Rechtschaffenheit und utopisches Gutmenschentum. 

Man könnte den Medienhelden Lohengrin sympathisch finden und den Machtkampf sportlich, drohte da nicht ein Krieg, ertönten da nicht bereits die verheerenden Schlachtrufe. Angesichts der blutrünstigen Kriegslust, die in Wagners Werk laut wird, und in Anbetracht der Tatsache, dass der Wahlsieger – wer auch immer es nun sein wird – Tausende von Männern in den Krieg führen und Frauen zu Witwen machen wird, angesichts der Verblendung, dass Krieg ein ehrenhaftes Unterfangen, ein würdiges Abenteuer für junge Männer sein könnte, erlahmt sofort jede verharmlosende Geste gegenüber öffentlichkeitswirksamer Irreführung. Wenn nach dem Motto „Wer nicht für uns ist, ist gegen uns“ ein Krieg angezettelt und zum Kampf auf Leben und auf Tod aufgerufen wird, werden Prinzipien vernünftiger politischer Einsicht auf die Probe gestellt, ob es sich nun um einen demokratischen Staat handelt, oder um einen Obrigkeitsstaat, der vorgibt, um das soziale Wohl seiner Bürger besorgt zu sein. 

Elsa hat das verstanden. Sie durchschaut Lohengrin, sie hinterfragt ihn, entblößt sein selbstverliebtes Machtstreben, auch wenn sie für ihr Land keine Alternative sieht, auch wenn es Angesichts des Verschwindens Gottfrieds keinen Nachfolger für den Herrscher von Brabant gibt. Will der überführte Held an der Macht bleiben, muss er ernsthafte Absichten entwickeln und sich als selbsternannter Schützer des Volkes oder in anderen Fällen als „lupenreiner Demokrat“ beweisen, denn von nun an steht er unter Beobachtung. Er muss sich ohne den Panzer des Mythos behaupten und dem Charisma des von der fremden Macht Geleiteten entsagen. Und dann schauen wir mal. 

Quelle www.deuscheoperberlin.de